Titelbild: (c) Frank Gottschall, VEWA e.V.

Dienstag, 12. Juni 2012

Ein positives Beispiel: Eine Strassensperre nördlich von Karlsruhe

Das Befestigungssystem, dass bis Mitte 1940 entstand, zeigt mehrere konzeptionelle Brüche, Ungereimtheiten und Vermischungen. Eine davon ist die Mischung aus Bauwerken, die einerseits das Heer baute, und andererseits die Luftwaffe. Die Luftwaffe unter Göring sprang im Sommer von 1938 sozusagen auf den Zug auf, weil Befestigungsbau war im 3. Reich nicht nur Mode geworden, da war auch mächtig viel Geld und Ansehen mit im Spiel. Und da die Luftwaffe dem Heer in nichts nachstehen wollte, baute sie nicht nur eine Kette von Luftabwehrstellungen für Flakbatterien (die Luftverteidigungszone West - kurz LVZ-West), sondern auch gleich ihren eigenen kleinen "Westwall" zwischem dem Westwall und der LVZ-West zur Abwehr von Bodentruppen dazu.

Gerade bei Karlsruhe überlappen sich alle drei Systeme teilweise: Das Heer baute am Rheinufer bis Germersheim die "Oberrheinstellung" und dahinter Gruppen von Unterständen für Artillerie und die Befehlsinfrastruktur. Das mischte sich mit Stützpunkten der LVZ-West zur Bodenabwehr und zur Luftabwehr.

Ein Relikt der "Bodenverteidigungszone der LVZ-West" ist diese Strassensperre nördlich von Karlsruhe woran täglich viele Menschen mit der S-Bahn (Haltestelle Reitschulschlag) oder dem Auto vorbeifahren.

Die Veröffentlichung dieses Standortes ist unkritisch: Hier braucht es keine Verkehrssicherungsmassnahmen (aber bitte stellt euch nicht auf die Fahrbahn), es gibt nichts zu entfernen und die Veröffentlichung wurde mit den örtlichen Behörden abgestimmt.

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